Schloss Mühlgrub

Die ersten urkundlich genannten Bewohner waren das Geschlecht der Asperger, da ein Konrad von Asperg im Jahre 1329 mit dem Gute Grueb in Pfarrkirchen vom Kloster Kremsmünster belehnt wurde.

Eine Enkelin, Barbara mit Namen, des genannten Konrad von Asperg hatte 1416 einen Hans den Mühlwanger geheiratet, und seit dieser Zeit wird zum Unterschied von Grueb im Mühlviertel dieser Besitz „Mühlgrub" genannt. Mühlgrub wurde von bayrischen oder schwäbischen Kolonisten zwischen dem 12. Und 13. Jahrhundert erbaut.

1493 wurden von dem Besitzer der Pfarrhof und die Schule in Hall erbaut. 1596 wurde Mühlgrub von aufständischen Bauern besetzt, die Waffen mussten abgeliefert werden, und die Bauern zogen weiter nach Steyr.
Im Oktober 1604 beklagte sich der Pfarrer über die Prädikanten in Mühlgrub.

Ein Hans Fenzl verweigerte in seinem Hasse gegen alles Katholische alle gesetzlich vorgeschriebenen Abgaben an kirchliche Personen von dem zum Schlosse gehörigen Maierhof. Im selben Monat beklagte sich der Pfarrer auch über die Prediger in Mühlgrub.

Die Bürger von Hall zogen nach Mühlgrub und hatten dort über 20 Hochzeiten, über 70 Taufen und über 50 Begräbnisse. Dem katholischen Pfarrer entgingen dadurch beträchtliche Einnahmen.

1610 ließ Fenzl die lutherische Schule und ein Wohnhaus für den Prädikaten erbauen; über dieses schrieb der Pfarrer, dass dieses weitaus stattlicher sei als der katholische Pfarrhof. Getauft wurde im Schloss, und dort wurde auch der Gottesdienst abgehalten.

Für die Lutherischen war auch ein eigener Friedhof zwischen dem hiesigen Pfarrhof und dem Schloß Feyregg angelegt worden, der aber schon 1631 aufgelassen wurde.
Nach einer Überlieferung soll der Prädikant von Mühlgrub als Letzter unter allen Prädikanten Oberösterreich verlassen haben.

1718 verkaufte der damalige Besitzer mit Namen Kaziana an Abt Nivard Tierrer, Abt von Schlierbach (dessen Wappen noch heute vor dem Haupteingang zu sehen ist) den Besitz Mühlgrub.
Am 18. Juni 1878 verkaufte Schlierbach das Schloß dem damaligen Pächter Päpök, der ein Onkel des später berühmten Komponisten war.
Am 15. September 1891 kauften Hans und Maria Haager den Besitz Mühlgrub und errichteten einen Dampfbrauerei.

Am 1. November 1921 übernahmen Wilhelm und Maria Fein den Besitz Mühlgrub.
Am 1. Oktober 1954 übernahmen Hubert und Marianne Fein von den Eltern den Besitz und das Unternehmen.
Von dem ursprünglichen Aussehen, nämlich von einem unregelmäßigen Viereck mit fünf Rundtürmen, rundherum Nebengebäude in Form eines Sechseckes mit sieben niedrigen Türmen, sind nur mehr ein rechteckiger Turm im Hof und ein runder Turm vom Eingang links übrig geblieben.

1955 wurde das letzte Gebäude von dem ehemaligen ringartigen Nebengebäude geschleift; es war dies der ehemalige Pferdestall. Die übrigen landwirtschaftlichen Gebäude wurden 1965 geschleift.
Eine „Braustätte" wurde zum ersten Mal in Mühlgrub im Jahre 1706 genannt. Mit der Übernahme durch Hans und Maria Haager im Jahre 1891 wurde die Brauerei aus dem Schloß verlegt – sie bauten für die damaligen Verhältnisse eine moderne Dampfbrauerei.

Der höchste Bierausstoß vor dem Ersten Weltkrieg waren 15.000 hl. Gegen Ende des Ersten Weltkrieges musste der Betrieb wegen Mangel an Zuteilung der benötigten Rohstoffe ein Jahr stillgelegt werden. Die allgemeine wirtschaftliche Lage in Österreich ließ in den 20er bzw. 30er Jahren keine großen Investitionen zu. Der geringste Ausstoß an Bier waren 4.000 hl im Jahre 1932.

Am 25. Februar 1944 wurde bei einem Notabwurf amerikanischer Bomben ein Großteil der Anlagen vollkommen zerstört; dieser Angriff forderte unter der Belegschaft fünf Todesopfer. Es war dies der erste Bombenangriff in Oberösterreich überhaupt, und es waren diese Toten die ersten Bombenopfer im Lande Oberösterreich.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, so anfangs der 50er-jahre, konnte man ein stetes Ansteigen des Bedarfes an alkoholfreien Getränken feststellen. Dieser Wahrnehmung Rechnung tragend, glaubte man als getränkeerzeugender Betrieb, nicht abseits stehen zu können, und man suchte ein gutes alkoholfreies Getränk.

Am geeignetsten erschein die bereits im Jahre 1926 in Verkehr gebrachte „Schartner Bombe". Man erwarb im Frühjahr 1956 das Benützungsrecht des „Wassers aus der Heilquelle zu Scharten", sowie die Herstellungsberechtigung der „Schartner Bombe" in Mühlgrub. Die Entwicklung war so gut, dass man im Jahre 1961 die Quelle sowie die Marke käuflich erwarb.